Vom Reisen

Man kann auf Reisen gehen, durchreisen, verreisen, umherreisen, eine Reise machen, fort – und abreisen oder einfach nur unterwegs sein.

Wenn ich reise, dann gehe ich neuen Eindrücken entgegen, positiven, wie auch negativen. Ich erwarte von mir meine Komfortzone zu verlassen, um den Prozess der Weiterentwicklung anzukurbeln; Denn für mich steht im Mittelpunkt des Reisens meist nicht nur die Neuentdeckung eines Landes und einer Kultur, sondern viel mehr noch die Entdeckung meines eigenen Selbst. Gerade neue Situationen, die in fremder Umgebung auf einen zukommen, lassen einen erkennen, wer man ist und auch, wer man gerne sein möchte. Durch den Austritt aus dem Alltäglichen ist also eine Verfeinerung der eigenen Persönlichkeit möglich.

Weiterentwicklung findet ebenfalls bei dem Zusammenkommen verschiedener Mentalitäten und Kulturen statt. Es werden andere Standpunkte kennengelernt, vielleicht sogar vertreten und das Milieu, in dem man sich bewegt, wird facettenreicher.

Reisen bietet einem also Weiterentwicklung. Reisen bietet aber auch einen Stillstand, der nicht still steht. Damit meine ich das Gefühl auszuspannen, tief durchzuatmen und die Welt an einem vorbeiziehen zu lassen, obwohl sie es gar nicht tut, weil man mitten drin steckt. Es ist ein anderes Stillstehen, als das, wenn man Zuhause auf der Couch liegt und sich faul fühlt. Es ist ein Stillstehen, das einen beruhigt und einem Kraft gibt und nicht eines, das bewegungslos ist.

Reisen bietet nicht nur neue Eindrücke, schöne Landschaften und tolle Städte, sondern auch die Möglichkeit sich einfach vom Leben mitreißen zulassen.

Alles in Allem ist Reisen nie nur eine Bereisung der Welt, sondern auch seiner selbst, weswegen ich es zu den wichtigen und richtigen Dingen im Leben zähle, wenn man denn den Wunsch hat sich mit sich und der Welt auseinanderzusetzen.